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Pinot - Jüdische Bildungsbausteine? 

PINOT - UNSER KONZEPT DER JÜDISCHEN BILDUNGS- UND BEGEGNUNGSSTÄTTE
 

Kurzbeschreibung und Zielgruppe:

Unsere jüdische Bildungs- und Begegnungsstätte PINOT, auf Hebräisch: „Baustein“ oder „Eckstein“, sensibilisiert die Zielgruppen für das Thema „Antisemitismus, Antiziganismus, Rassismus, Vielfalt und Miteinander" und stärkt sie in der Wertebildung sowie zur Förderung der interkulturellen und interreligiösen Kompetenz.

Dabei werden insbesondere Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene angesprochen, da sie oft Zielgruppe von den oben genannten, beleidigenden Äußerungen sind oder selbst Vorurteile gegenüber jüdischen, muslimischen oder anderen Minderheiten, sowie Menschen mit Beeinträchtigungen haben.

 

Unser Konzept basiert auf drei Säulen: Bildung, Begegnung und Aktivismus. In unseren Veranstaltungen bieten wir sowohl theoretische als auch praktische Einblicke in Themen wie Antisemitismus, Antiziganismus, Rassismus oder Diskriminierung im Allgemeinen. Dabei legen wir besonderen Wert darauf, dass unsere Teilnehmer*innen selbst aktiv werden können – sei es durch Workshops oder Aktionstage. Neben der Vermittlung von Wissen steht bei uns vor allem das Zusammenkommen im Vordergrund. Durch gemeinsame Aktionen, Diskussionen, Lehrmethoden soll ein Raum geschaffen werden, in dem sich Menschen unterschiedlicher Herkunft begegnen können.

Doch unser Ziel geht über bloße Sensibilisierung hinaus: Wir möchten dazu beitragen, dass Demokratie nicht nur gelebt wird, sondern auch erlebbar wird - gerade für junge Menschen.

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Die Bildungs- und Begegnungsstätte:

Da wir eine jüdische Bildungs- und Begegnungsstätte sind, sind wir sehr darauf bedacht, in erster Stelle das Judentum von heute in unseren jeweiligen Bausteinen und Aktivitäten zu vermitteln. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Vermittlung der Geschichte des Antisemitismus gelegt sowie darauf, wie sich dieser heute äußert – sei es in Form von Verschwörungstheorien im Internet oder offener Diskriminierung und Übergriffen im Alltag.

Aber wir sind auch offen für andere Kulturen und Religionen, lasst uns miteinander sprechen und nicht übereinander, lasst uns darüber sprechen, was uns verbindet und nicht was uns unterscheidet und trennt. Denn nur so können wir Vorurteile abbauen, voneinander lernen und uns gegenseitig bereichern. Wir glauben daran, dass Vielfalt eine Stärke ist und dass jeder Mensch etwas Einzigartiges zu bieten hat.

Doch die Bildung- und Begegnungsstätte geht noch einen Schritt weiter: Es möchte nicht nur über Antisemitismus informieren, sondern auch Handlungsoptionen aufzeigen. Denn gerade bei Jugendlichen kann ein Gefühl der Ohnmacht entstehen - was kann man schon tun gegen den Hass anderer? Hier setzt Pinot an: Durch Empowerment-Workshops sollen junge Menschen gestärkt werden, um aktiv etwas gegen aller Arten von Hass etwas zu unternehmen – sei es durch Aufklärungsarbeit in ihrem Umfeld oder durch Engagement in Initiativen zur Bekämpfung von Rassismus. Unsere Bildungsstätte setzt dabei auf eine breite Palette an Maßnahmen: Workshops für Schulen und Jugendeinrichtungen, Informationsveranstaltungen für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sowie die Entwicklung von Unterrichtsmaterialien. Pinot ist somit ein wichtiger Baustein und ein Eckstein der Demokratie im Kampf gegen Antisemitismus, Rassismus und demokratischer Ungerechtigkeit. – Denn nur wenn wir uns gemeinsam dafür einsetzen, können wir diese gefährliche Ideologie bekämpfen und unsere Gesellschaft zu einem Ort machen, an dem Vielfalt geschätzt wird statt diskriminiert.

Oft stoßen wir immer noch auf Widerstand oder Ignoranz gegenüber unseren Anliegen. Doch wir lassen uns davon nicht entmutigen, sondern setzen uns umso mehr dafür ein, dass unsere Gesellschaft inklusiver wird und alle Menschen die gleichen Chancen haben – unabhängig von ihrer Herkunft oder Religion. Denn letztendlich geht es darum, eine Welt zu schaffen, in der jeder Mensch respektiert und seine Stimme gehört wird.

Eine Welt ohne Diskriminierung und Ausgrenzung – das ist unser Ziel. Wir setzen uns dafür ein, dass unsere Bildungs- und Begegnungsstätte ein Ort der Offenheit und Toleranz bleibt – ein Ort, an dem sich alle Menschen willkommen fühlen können. Wir organisieren regelmäßig interkulturelle Veranstaltungen wie Konzerte oder Lesungen sowie Workshops zu verschiedenen Themen wie Antisemitismus oder Rassismus Bekämpfung.

Wir bieten auch Gesprächsanker (z.B. in Form von Filmabenden, Erzählcafés, Exkursionen und moderierten Begegnungen in etwa Podiumsdiskussionen) auf Grundlage einer Bildungsarbeit als Reflexionsfläche zum gemeinsamen Austausch und Fortentwicklung von Aktivitäten und Vernetzung zur Förderung einer demokratischen und partizipativen Kultur und Wertebasis. Denn nur durch Bildung und Austausch können wir Vorurteile abbauen und Verständnis füreinander entwickeln. Unser Ziel ist es nicht nur die jüdische Gemeinschaft zu stärken, sondern auch dazu beizutragen eine inklusive Gesellschaft aufzubauen in der Diskriminierung keinen Platz mehr hat. Denn am Ende des Tages geht es um das Zusammenleben von Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen in einer Welt voller Respekt füreinander – das ist unser Anliegen.

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Netzwerk- und Kooperationspartner

Unsere Begegnungsstätte ist ein Ort der Begegnung und des Austauschs, an dem jüdische Bildungs- und Kulturangebote sowie interreligiöse Dialoge stattfinden. PINOT versteht sich als Ort der Offenheit gegenüber allen Menschen unabhängig von ihrer Herkunft oder Religion. Es möchte einen Beitrag zur Stärkung einer offenen Gesellschaft leisten und dazu beitragen, Vorurteile abzubauen sowie Toleranz zu fördern. Daher ist es uns sehr wichtig mit Netzwerk und Kooperationspartner unsere Angebote auf vielfältige Weise zu erweitern und zu verbessern.

Um dieses Konzept erfolgreich umsetzen zu können, arbeiten wir eng mit Experten aus verschiedenen Bereichen zusammen - sei es im Bereich Bildung , Heimat und Geschichtsvereine, kirchliche, religiöse Institutionen oder Politischen Organisationen. Gemeinsam entwickeln wir innovative Ideen für unsere Programme sowie passende Formate zur Umsetzung dieser Ideen. Dabei legen wir großen Wert auf Qualität: Unsere Referent*Innen sind sie sorgfältig ausgewählt und haben langjährige Erfahrung in ihrem Fachgebiet.

Auch bei der Auswahl unserer Partner achten wir darauf, nur mit Unternehmen zusammenzuarbeiten, deren Philosophie, Ansicht und Wertevermittlung uns überzeugt. Das Projekt PINOT hat zum Ziel, eine jüdische Bildungs- und Begegnungsstätte zu schaffen, die als Netzwerk gegen Antisemitismus, Rassismus und Extremismus fungiert.

Dabei liegt der Fokus auf der Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern aus dem Bereich politischer Bildung sowie öffentlichen Einrichtungen. Durch den Austausch von Ressourcen und Netzwerken sollen Diskurse in themenspezifische Gruppen eingebracht werden können. Die Bedeutung eines solchen Projekts kann nicht genug betont werden. In einer Zeit, in der antisemitische Tendenzen wieder zunehmen und sich Hassverbrechen häufen, ist es wichtiger denn je, ein starkes Zeichen gegen Intoleranz zu setzen. PINOT wird dabei helfen lokale Kräfte zu mobilisieren und das Bewusstsein für die Wichtigkeit des Kampfes gegen Antisemitismus und Rassismus stärken.

Wir sind davon überzeugt, dass durch unsere Arbeit langfristige Veränderungen erreicht werden können – hin zur Förderung von Menschenwürde und Demokratie.

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Social Media / Öffentlichkeitsarbeit

Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Entwicklung von Content und grafischen Inhalten der Social-Media-Kanäle .

Wir sind seit Jahren schon sehr intensiv mit Social Media beschäftigt und haben erkannt, dass dies ein wichtiger Kanal ist, um unsere Zielgruppe zu erreichen.

Durch gezieltes Marketing können wir die Reichweite unserer Inhalte erhöhen und somit mehr Menschen für unser Konzept begeistern. Neben der Vermittlung von Wissen über jüdische Kultur und Geschichte möchten wir auch den interreligiösen Dialog fördern. Wir sind davon überzeugt, dass durch den Austausch unterschiedlicher religiöser Perspektiven Verständnis füreinander geschaffen werden kann.

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Umsetzung:

Um diese Ziele zu erreichen, planen wir eine Vielzahl an Veranstaltungen wie Vorträge, Workshops, Ausstellungen, kosher Essen oder Filmabende. Auch werden regelmäßig Führungen durch die Ausstellungsräume angeboten.

 

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Angebot von Bildungsprogrammen für Schulen und Jugendliche.

 

Hier wollen wir insbesondere Schülerinnen und Schülern aus benachteiligten Stadtteilen Zugang zur jüdischen Kultur ermöglichen. Wir sind fest davon überzeugt, dass PINOT einen wertvollen Beitrag zur Förderung des interkulturellen Dialogs leisten wird – sowohl in Hanau als auch darüber hinaus.

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Politische Bildungsarbeit:

Das Konzept von PINOT ist eine Initiative, die darauf abzielt, junge Menschen aus verschiedenen Hintergründen zu erreichen und sie in einer jüdischen Bildungs- und Begegnungsstätte zusammenzubringen.
 
Der geplante Projektzeitraum von 2023 bis 2028 gibt genug Zeit für das Netzwerk, um seine Ziele zu erreichen.
Die Zielgruppe des Projekts sind vor allem Jugendliche zwischen 14 und 30 Jahren aus bildungsbenachteiligten Familien oder Milieus sowie mit Migrationshintergrund oder Fluchthintergrund. Es ist wichtig, dass diese Gruppen angesprochen werden, da sie oft nicht die gleiche Chance haben wie andere Jugendliche auf Bildungsmöglichkeiten.
 
Durch PINOT können pädagogische Fachkräfte und Multiplikator/-innen an Schulen sowie Jugendfreizeiteinrichtungen und Jugendhilfe eingebunden werden. Dies wird dazu beitragen, sicherzustellen, dass das Netzwerk erfolgreich arbeitet. Insgesamt bietet dieses Projekt eine hervorragende Möglichkeit für junge Menschen verschiedener Hintergründe kennenzulernen - unabhängig davon, ob sie jüdisch sind oder nicht - gemeinsam voneinander lernen können. Wir sind uns bewusst, dass Antisemitismus nicht nur in Randgruppen existiert, sondern auch in bildungsprivilegierten Milieus anzutreffen ist.
 
Es muss den Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen klar gemacht werden, dass ihre Religion nichts mit der derzeitigen Politik zu tun hat, sondern lediglich einen Glauben an Gott und eine Gemeinschaft von Gläubigen darstellt. Genau hier setzt das Konzept von PINOT an: Wir möchten eine jüdische Bildungs-und Begegnungsstätte schaffen, die Raum für Austausch, Diskussionen und gemeinsames Lernen bietet. Unser Ziel ist es, Menschen jeden Alters zu erreichen und ihnen ein Verständnis für ihre Religion zu vermitteln sowie sie in ihrer persönlichen Entwicklung zu unterstützen. Dabei legen wir besonderes Augenmerk auf die Vermittlung der Werte des Judentums wie Nächstenliebe, Toleranz und Respekt gegenüber anderen Kulturen und Religionen.

Deshalb möchten wir diese Gruppe mit unserer Strategie erreichen und sensibilisieren. Auch jüdischen Organisationen sowie Vertretern anderer religiöser Gemeinschaften bieten wir einen Raum zur Vernetzung an.
Denn nur durch den Austausch miteinander kann Verständnis füreinander geschaffen werden. Neben der Zivilgesellschaft möchten wir auch die öffentliche Verwaltung ansprechen - insbesondere Polizei und Justiz -,
da hier oft Entscheidungen getroffen werden müssen, die Auswirkungen auf das Zusammenleben haben können.

INOT soll somit dazu beitragen demokratiefördernde Wertebildung voranzubringen - für eine offene Gesellschaft ohne Diskriminierung.

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Bedarf:

Auf den unterschiedlichsten Ebenen des Zusammenlebens in der Stadt, im Bezirk, in der Nachbarschaft oder sonstigen Orten des Gemeinwesens zeigen sich in den letzten Jahren die diversen Erscheinungsformen des Antisemitismus, Rassismus, Gewalt– vor allem des israelbezogenen und Shoah- Antisemitismus sowie antisemitischer Verschwörungsmythen.

Der Antisemitismus findet schließlich auch in sozialen Netzwerken seinen Niederschlag und bleibt nicht nur virtuell, was sich wiederum – bei einer in den letzten Jahren erhöhten öffentlichen Aufmerksamkeit für jüdisches Leben und Antisemitismus – auch zunehmend in der realen Welt zeigt. Um diesem Trend entgegenzuwirken, braucht es eine starke Gemeinschaft von Menschen, die sich für den Schutz und Erhalt des jüdischen Lebens einsetzen, aber auch im gesamten, für die angreifbar sind, aufgrund ihrer Minderheit.

Diese Entwicklungen sind besorgniserregend und bedürfen einer intensiven Auseinandersetzung, um ihnen entgegenzuwirken. Wir als Bildungseinrichtung sehen es als unsere Aufgabe an, einen Beitrag zur Bekämpfung von Diskriminierung und Vorurteilen zu leisten. Dabei soll nicht nur Wissen über das Judentum vermittelt werden - vielmehr geht es darum, einen Ort zu schaffen, an dem sich Juden sicher fühlen können und Nicht-Juden Gelegenheit haben sollen zu erfahren, was Judentum bedeutet. Unser Ziel ist es dabei nicht nur auf antisemitische Vorfälle zu reagieren, sondern auch präventiv tätig zu sein, indem wir durch unsere Arbeit Vorurteile abbauen wollen, um so einer Radikalisierung vorzubeugen.

PINOT soll somit ein Ort der Aufklärung sein sowie dazu beitragen, dass alle Bürgerinnen*Innen unserer Gesellschaft lernen wir, miteinander respektvoll umzugehen. Wir wollen dazu beitragen, dass Menschen unterschiedlicher Herkunft und Weltanschauungen miteinander in Kontakt treten können, um sich gegenseitig kennenzulernen und voneinander zu lernen. Unser Ziel ist es dabei nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch eine offene Atmosphäre für den Austausch von Meinungen sowie die Möglichkeit zum kritischen Hinterfragen anzubieten.

Denn wir glauben daran: Nur wer seine eigene Position hinterfragt, kann sie weiterentwickeln oder gegebenenfalls korrigieren. Dabei setzen wir auf unser breites Angebot an Veranstaltungen wie Vorträge, Workshops oder Diskussionsrunden - sowohl online als auch offline - die alle Interessierten ansprechen sollen. Unsere Themen reichen dabei von der Geschichte des Antisemitismus bis hin zur aktuellen politischen Lage im Nahostkonflikt wobei hier wichtig zu erwähnen ist, dass die jeweilige Religion und Herkunft, niemals etwas mit der Politik und Machenschaften der jeweiligen Herkunftsländer zu tun hat.

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Projektziele 2024 - 2028 (weitere  Jahre sind geplant)

Wir möchten pro Jahr mindestens 1-2 Netzwerk- und Kooperationstreffen mit potenziellen Partnern führen.
Dabei sollen Synergien genutzt werden, um das Angebot von PINOT zu erweitern und zu verbessern.
 
Wir streben an, dass unsere jüdische Bildungs- und Begegnungsstätte in der Region als wichtiger Anlaufpunkt wahrgenommen wird. Um dies zu erreichen, planen wir verschiedene Veranstaltungen wie Workshops, Vorträge oder Seminare. Dabei soll ein breites Spektrum an Themen abgedeckt werden - von jüdischer Geschichte über Kultur bis hin zur Religion wie weitere Angebote für Empowerment zum Thema Rassismus und Vielfalt.

Ein weiteres Ziel ist es, die Räumlichkeiten von PINOT optimal auszunutzen. Hierzu möchten wir eine flexible Raumgestaltung ermöglichen und auch externe Gruppen für ihre Veranstaltungen gewinnen. Neben dem Ausbau des Angebots steht auch die Finanzierung im Fokus unserer Planung. Wir wollen sicherstellen, dass PINOT langfristig finanziell stabil bleibt und somit seine Aufgaben erfüllen kann.
 
Wir sind davon überzeugt: Mit unserem Konzept schaffen wir einen Ort der Begegnung sowie einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Vielfalt in unserer Region Angebote für Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie für andere religiöse Gemeinden und interessierte Besucherinnen und Besucher ganzjährig unsere Bildungs- und Begegnungsstätte ist ein Ort, der Raum bietet für Bildung, Begegnung und Austausch über die jüdische Kultur, Geschichte, Religion, Vielfalt und Miteinander. Ein Raum für interkulturellen und interreligiösen Austausch. Das Konzept von PINOT sieht vor, dass sowohl Schulklassen als auch Einzelpersonen hierherkommen können, um sich mit dem Judentum auseinanderzusetzen. Dazu werden verschiedene Workshops angeboten: Von Führungen durch Ausstellungen zur Geschichte des Judentums bis hin zu interaktiven Seminaren zum Thema Antisemitismus, Rassismus und Miteinander.
 
Auch Lehrkräfte sollen von den Angeboten profitieren: Fortbildungen zu Themen wie Holocaust-Erziehung oder Interkulturelles Lernen sollen ihnen helfen, das Wissen an ihre Schülerinnen und Schüler weitergeben zu können.

Neben diesen Bildungsangeboten wird es in PINOT aber auch einen Raum geben für kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte oder Lesungen. Gesprächskonzerte - jährlich  - 2018 und 2019 haben wir bereits das Konzept: "Musik verbindet…“ ein Sprachkonzert gegen Rassismus, Homophobie, Islamophobie , Antiziganismus, Antisemitismus, Fremdenhass und Ausgrenzung durchgeführt. Unser Ziel ist es, diese Veranstaltung jährlich stattfinden zu lassen.
 
Hier versuchen wir gezielt Künstler aus der Musikszene im Bereich Hip-Hop, Rap und anderweitigen Genren für uns zu gewinnen. „Du Neger, Jude, Zigeuner, Kanake, Krüppel oder Du schwule Sau…“Schimpfwörter, die wir unter Jugendlichen in der heutigen Zeit auf unseren Straßen und Schulen hören. Doch wissen sie, was sie da sagen?
Ist es den Jungs und Mädchen klar, wie verletzend solche Beschimpfungen sind? „Lasst uns darüber sprechen."
Und zwar mit den oben beschriebenen… JUGENDLICHEN.
 
Hip-Hop für ein #miteinander, gegen rechts, Rassismus, Homophobie, Antisemitismus, Fremdenhass und Ausgrenzung, Islamfeindlichkeit, und Mobbing. Unter diesem Motto kamen bereits im September 2018 und 2019 rund 1400 Schüler aus Hanau wie dem Main-Kinzig-Kreis zusammen. (Raum Frankfurt) Wie auch in den letzten Jahren, arbeiten wir mit zahlreichen Schulen aus Hanau, wie auch dem Main Kinzig Kreis, gegen Antisemitismus und Rassismus, zusammen. Gemeinsam mit Künstlern verschiedener Nationen, Religionen, Herkunft oder Hautfarbe sprachen sie über Erlebtes und wie sie mit verbalen oder auch körperlichen Angriffen diesbezüglich umgegangen sind. Einige verarbeiten das Erlebte in ihrer Musik. Daher stellten einige der Künstler ihre Songs live vor. Die Musikgattung Hip-Hop / Rap,
die eher mit Frauenfeindlichkeit und verbalen Angriffen auf sich aufmerksam macht, kann eben auch anders – eben politisch, Brücken bauen und Gemeinsamkeiten schaffen. Die Botschaften aller Akteure scheint klar und deutlich:
„Wir sind gegen Rechts, gegen Rassismus und Antisemitismus und Ausgrenzung jeglicher Art.“ Es gehe darum, eine positive Nachricht in die Welt zu senden, ganz nach dem Motto „Du bist Du und das ist wundervoll“, so ist auch deine Message… Die Jugendlichen sollten nicht auf Äußerlichkeiten und Unterschiede achten, sondern auf das, was sie mit anderen verbindet.

Glänzen gegen das Vergessen - Projekt Stolpersteine - ganzjährig Stolpersteine
Was ist das? „Nein, nein, man stolpert nicht und fällt hin, man stolpert mit dem Kopf und mit dem Herzen.“ Stolpersteine sind kleine, im Boden eingelassene Gedenktafeln, die an die Menschen erinnern, die zwischen 1933 und 1945 von den Nationalsozialisten verfolgt, aber auch vernichtet wurden. Stolpersteine, ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig. Diese werden in Gehwegen vor dem letzten Wohnort der verfolgten / ermordeten Menschen verlegt. Auf der Oberseite des Stolpersteins, die aus Messing besteht, kann man Informationen über die Schicksale der verfolgten / ermordeten Menschen nachlesen. Gedacht wird mit diesem Projekt aller verfolgten oder ermordeten Opfer des Nationalsozialismus: überwiegend jüdische Menschen, Sinti und Roma, politisch und religiös Verfolgte, Menschen mit geistiger und / oder körperlicher Behinderung. Aber auch Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Hautfarbe verfolgt wurden. Weiter: Obdachlose, Prostituierte, Zwangsarbeiter und Deserteure.
 
Europaweit wurden Stolpersteine verlegt, um auf die grausamen Schicksale der verfolgten und ermordeten Menschen des Nationalsozialismus zu gedenken. Durch das Polieren dieser Steine wollen wir sicherstellen, dass ihre Erinnerung erhalten bleibt. Es sollen nicht nur Gedenktafeln sein. Es soll als Mahnmal dienen, dass uns Menschen so etwas nicht noch einmal geschieht also auch als Mahnmal gegen Rassismus, Extremismus, Antisemitismus usw. Wenn diese Steine glänzen, strahlen sie Licht aus. Licht verdrängt das Dunkel.

Mit der Zeit verlieren diese Steine ihren Glanz und stechen eben nicht mehr ins Auge der vorbeilaufenden Passanten. Wir werden uns weiterhin, wie auch schon in den letzten 3 Jahren, Stolpersteine annehmen, um so eine Vielzahl von Zeichen zu setzen. Denen zahlreichen menschlichen Schicksalen erneut den Respekt zu erweisen.
 
Durch das Strahlen dieser Stolpersteine bekommen sie die Möglichkeit, die Zukunft positiv zu beeinflussen. Durch das erneute Strahlen der Stolpersteine werden die Opfer des Nationalsozialismus weiter mit uns an einer Zukunft ohne Angst arbeiten können. Es werden größere Projekte / Aktionen in verschiedenen Städten angegangen. Schon heute sind wir mit einigen Ämtern in Verbindung. Ein Projekt, das bereits in Planung und schon bald in Umsetzung ist: Für 2023- 2024 ist mit der Gemeinde Rodenbach, dem Geschichtsverein Rodenbach, gefördert von Demokratie leben Erlensee- Rodenbach. Hier wird ein eine Stolpersteinlegung inklusive geschichtlicher Aufarbeitung mit Lehrkräften und deren Schülerinnen und Schülern durchgeführt.

Kultur aus dem Hochbunker - jährlich - Start des Kulturformats „Kultur aus dem Hochbunker“ war bereits 2020 ein neues Online - Projekt zu Gast bei Initiative 9. November. Wir bedanken uns insbesondere beim Vorstand der Initiative 9. November für die Möglichkeit der Nutzung des Hochbunkers und der Unterstützung in der Umsetzung dieses Projektes. An der Friedberger Anlage in Frankfurt steht noch heute ein Hochbunker aus dem Zweiten Weltkrieg.
 
Doch das war nicht immer so. Im Jahr 1907 wurde an dieser Stelle die Synagoge der Israelitischen Religionsgesellschaft (IRG) eingeweiht. Mit Platz für etwa 1600 jüdische Menschen war die Synagoge zu dieser Zeit die größte in Frankfurt. Mit ihrer Zerstörung am 9. November 1938 im Zuge der Reichspogromnacht endete auch das jüdische Leben an diesem Ort. Kein Gemeindeleben, keine Gottesdienste, keine Musik, kein jüdisches Lehrhaus, keine Kunst und Kultur mehr. Alles wurde vernichtet. Auf den Fundamenten der Synagoge wurde 1942-43 im Rahmen des sog. „Luftschutz-Führer Programms" der Hochbunker errichtet. Mit der 1988 gegründeten Initiative 9. November e. V. wurde der Hochbunker ein Ort, der sich der jüdischen Vorgeschichte des jüdischen Viertel, wie der Synagoge, annimmt.
 
Mit der Langzeit Ausstellung des Frankfurter Fotografen Rafael Herlich, dessen Bilder das jüdische Leben widerspiegelt, begann eine Kulturreihe mit Konzerten, Vorlesungen, aber auch Schulveranstaltungen.
 
„Kultur aus dem Hochbunker“ - So nennt sich nun das Projekt, das Rafael Herlich gemeinsam mit Niko Deeg umsetzt. „Wir möchten an das Leben in der alten Synagoge anknüpfen und ermöglichen, dass aus dem Hochbunker über das Internet, Onlineportale wie YouTube, Instagram und Facebook jedermann online dabei sein kann“, so die beiden jüdischen Akteure. Persönlichkeiten wie Bürgermeister und Kämmerer der Stadt Frankfurt am Main, sowie der Beauftragte der Hessischen Landesregierung für Jüdisches Leben, Uwe Becker, die israelische Sängerin Shay Terry, Produzent / Rapper Moses Pelham, Moderatorin Bärbel Schäfer und viele weitere Gäste, haben dieses Kulturprojekt mit deren Beiträgen unterstützt. Vorträge, Musik, Vorlesungen, Kunst und Talk, eben Leben, wie es in einer Synagoge, einer jüdischen Gemeinde Tradition ist.
 

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